Caros Bürokratieabbau

Die Sexsteuer auf Tantra-Massagen ist in aller Munde. "Das ist ungerecht, weil eine Tantramassage ja gar kein Sex ist!", rufen reflexartig alle, die beim Tantra am liebsten ficken würden. Aber ist es nicht eher ungerecht, dass die Steuer nur in Stuttgart erhoben wird, während die Kölner Filiale des Tantra-Instituts nicht zahlen muss?

Edouard Debat-Ponsan - Le massage au Hamam
Quelle: Wikimedia Commons

Über solche lästigen Details haben Caro und ich uns nicht unterhalten, als ich im Frühjahr in ihrem Tantrastudio war. Das hätte auch nicht zu der sinnlichen Atmosphäre gepasst, die Caro so wichtig war, um den Alltag draußen zu lassen. Diese Atmosphäre herzustellen ist gar nicht so einfach, wenn das Studio mitten im Gewerbegebiet liegt und sich mehrere weniger niveauvolle Etablissements in der unmittelbaren Nachbarschaft befinden - eigentlich ein guter Nährboden für lästige Dinge wie Steuerfragen. Doch wer Caro einmal erlebt hat, wird schnell an die schönen Seiten im Leben denken.

Sie ist eine Vollblut-Tantrikerin mit einem strahlenden Lächeln und einer offenen Seele. Ich kann mit Esoterik jeglicher Art nichts anfangen, aber als Caro über die magische Symbiose von Körper und Geist sprach, war ich ganz Ohr, besonders bei dem Teil über den Körper. Falls Esoterik gute Seiten hat, vereinigen sie sich alle in ihr. Ich fand es gut, dass sie ihre Spiritualität nicht durch große Predigten ausdrückte, sondern immer wieder ihre Bewunderung für die kleinen Dinge zur Sprache brachte. Da hörte ich ganz entspannt zu, ohne zu merken, dass unser Einführungsgespräch sicherlich eine halbe Stunde dauerte. Aber ich durfte ja auch mal was sagen.

Als ich dann aus der Dusche kam, erwartete sie mich in der Mitte des Raumes. Sie trug ein transparentes Tuch, das sie fallen ließ, als ich mich im Schneidersitz ihr gegenüber setzte. Ich war von diesem Anblick sehr angetan, denn ihr Körper versprach, was ihre Lippen zuvor beschrieben hatten. Als ich noch am Staunen war, fing sie an, jeden Teil meines Körper nacheinander mit einem Kuss zu versehen und dabei ihre högschde Verehrung für wirklich alles an mir zu bezeugen. Das gefiel vor allem meinem Lingam so gut, dass er spontan Lust auf eine Runde Erotesik bekam. Oder wie heißt das?

Aber da Caro einen Plan hatte und ich diesem überzeugt folgen wollte und wir außerdem noch drei Stunden vor uns hatten, verhielt ich mich erstmal ruhig. Im Nachhinein war das eh das Beste, was ich machen konnte, denn Caro war nicht umsonst in der lokalen Lusthaus-Spitzengruppe. Ich hatte mich natürlich vorher informiert, wie bei allen Kapitalanlagen. Sie bot mir ein leidenschaftliches Programm aus tatsächlicher Massage und innigen Berührungen, bei denen ich ihr zu jeder Zeit abnahm, dass sie mit vollem Herzen dabei war. Ich lag im Laufe der Massage auf dem Bauch, auf der Seite, auf dem Rücken, in ihrem Schoß, unter ihr, neben ihr... nur nicht in ihr, denn ich war ja in einem seriösen Studio, selbst wenn das Finanzamt es anders sehen mag. Sex* gab es trotzdem: Meine Hände durften sie streicheln, meine Zunge durfte ihre Brüste erkunden und zum Abschluss durfte meine Prostata ihren Finger willkommen heißen. Das machte die Sache rund.

Am Ende war ich fast vier Stunden bei ihr, musste aber nur die vereinbarten drei zahlen. Netto war in diesem Fall mehr als Brutto. Sehr entspannt und sehr froh verabschiedete ich mich aus Caros Oase ins dunkle Gewerbegebiet. Ich versuchte, nicht an meine Steuererklärung zu denken, die am Wochenende anstehen würde.



* Beziehungsweise "kein Sex" nach Tabsies Definition von Sex.

Im Traum mit Bibi, Joschi und Tabsie

Die Szene zeigt ein esoterisch angehauchtes Massagestudio, das mit Holzboden, Futons und kleinen Palmeninseln geschmackvoll eingerichtet ist. In dem großen Raum sitzen Bibi, Joschi, Tabsie und ich - fröhlich und ausgelassen, denn in meinem Traum gibt es keine Probleme. Außerdem sind noch die Betreiber des Studios da, ein freundliches Ehepaar um die 50, sowie ein unbekannter Herr im gleichen Alter.

Bibi und Joschi wollen sich vom Ehepaar massieren lassen. Sie schwärmen von der letzten Massage mit den Beiden. Tabsie und ich werden etwas neidisch, freuen uns aber, dass wir zuschauen dürfen.

Die Massage beginnt. Bibi und Joschi liegen ruhig auf einem Futon und genießen die Berührungen. Die Atmosphäre macht Tabsie und mich so dermaßen an, dass wir bald innige Küsse austauschen.

Sprung: Jetzt liege ich mit Joschi auf dem Futon. Ganz lieb bitte ich ihn, seinen Schlübber auszuziehen, damit ich seinen Schwanz in die Hand nehmen kann. Er macht erst einmal gar nichts. Dann entblöße ich sein bestes Stück eben selbst und mache gleich fleißig den Mund auf.

Bibi und Tabsie beobachten uns mit großer Neugier von einer anderen Palme aus. Es dauert nicht lang, bis auch sie die Finger nicht mehr voneinander lassen können. Das macht Joschi und mich noch heißer.

Sprung: Jetzt sauge ich an Bibis Brüsten, während Tabsie sich ein paar Palmen weiter mit Joschi vergnügt. Zwischen uns liegt der Herr auf dem Boden und kriegt einen gar nicht so kleinen Dildo in den Hintern gesteckt - von wem, ist unklar, denn das Ehepaar ist inzwischen verschwunden. Der Herr zeigt sich dabei erstaunlich aufnahmefähig.

Derweil kann ich mein Glück kaum fassen: erst Joschis Schwanz in den Händen, nun Bibis Brüste und Lippen überall an meinem Körper. Gleichzeitig scheint Tabsie bei Joschi auch keine Hemmungen zu kennen. Und um das Glück perfekt zu machen, hat auch der Herr auf dem Boden weiterhin ganz allein viel Spaß an seinem Dildo im Arsch.

Am Ende gibt es Cocktails für alle.

Muss ich erwähnen, dass ich in der Früh mit einer strammen Morgenlatte aufwachte? Kein Wunder bei so vielen Palmen.

Lieblingsmoment

Sie liegt auf dem Boden, ich knie über ihrem Gesicht. Sie will mir jetzt den Po oder die Eier lecken, was ich sicherlich nicht ablehnen würde, doch ich klatsche ihr stattdessen meinen harten Schwanz ins Gesicht. Dank Cockring von dicken Adern umschlossen, schlägt er laut gegen ihre Wangen. Ich drücke ihn mit einer Hand quer über ihren Mund und in ihre Augen. Dann noch mehr schnelle Klatscher auf die geröteten Wangen. Links und rechts, wie ein Satz verschärfter Ohrfeigen, denn mein Schwanz ist härter, als jede Hand es sein könnte. Und jetzt öffnet sie die Lippen...

Mein für eine Nacht (Teil 3)

Mein rechter Zeigefinger fährt sacht über deine Unterlippe. Du öffnest deine Lippen dabei noch ein Stück mehr, so dass mein Finger mit ein wenig Speichel benetzt wird. Ich streiche damit über deine warme Wange, an deinem Ohrläppchen entlang und schließlich über deinen Hals, den du mir nun großzügig anbietest. Ich nehme die anderen Finger hinzu, um ihn von hinten fest zu umfassen. Mit ein wenig Kraft drücke ich dich an mich.

Du leistest keinen Widerstand, obwohl uns nun kein Sicherheitsabstand mehr trennt. Deine Aufregung kannst du kaum verbergen, weil ich deinen Atem an meinem Hals spüren kann und dein Herzklopfen an meiner Brust. Wir sind uns nah, so nah wie wir nur sein können, ohne uns zu küssen. Deine Brüste schmiegen sich nun durch die Kleidung an meinen Oberkörper. Ich spüre deinen Rock durch meine dünne Anzughose, und die Spitzen deiner Schuhe zwischen meinen. Deine Hände erkunden zaghaft meine Hüften, um zu erfahren, wie viel sie sich trauen können. Du möchtest nicht zu sehr vorpreschen, weil du meine Reaktion darauf nicht abschätzen kannst. Du weißt genau, dass ich hier den Ton angebe - das macht dir schon mein starker Griff um deinen Hals klar. Also wartest du ungeduldig ab, wohin ich dich als nächstes führen werde. Das leichte Lächeln, das über mein Gesicht huscht, sagt dir in diesem Moment alles, was du wissen musst.


(Fortsetzung folgt.)

Mein für eine Nacht (Teil 2)

Du trittst an mich heran und schaust mir tief in die Augen. Deine Lippen hast du einen Spalt geöffnet, als ob du mich küssen willst. Doch noch hältst du einen kleinen Sicherheitsabstand ein, weil deine Unsicherheit dich vorsichtig macht. Du ahnst, was ich mir von dir wünsche, und hast es in deinem Kopf schon oft durchgespielt, aber Gewissheit hast nicht. Deswegen stehst du nun so nah bei mir, dass ich deine Körperwärme schon spüre, du aber noch zurückweichen könntest, wenn ich versucht wäre, dich zu überraschen.


Ich schaue dich von oben an. Du bist ein ganzes Stück kleiner als ich. Dieser Blick auf dich hinab, in deine offenen Augen, die mich von unten gierig betrachten, genau dieser Blick in dieser Konstellation macht mich an. Die Kontrolle. Die Überlegenheit. Die Herrschaft über das Drehbuch. Und doch wäre es nicht möglich, wenn du mir nicht das Angebot gemacht hättest, mir dich nehmen zu dürfen. Es ist und bleibt ein Geschäft.

"Halt still."


(Fortsetzung folgt.)

Mein für eine Nacht (Teil 1)

Die Abstimmung war einfach, obwohl ich hohe Ansprüche geäußert hatte. Du hast mir keine Grenzen genannt, nur Preise, für die ich dich bekommen kann. Ganz und ohne Einschränkungen. Auf ein Hotel konnten wir uns schnell einigen. Du wirst zwei Stunden vor unserem Treffen anreisen, um dich vorzubereiten. Ich werde um 21 Uhr an deine Tür klopfen. Wir haben vereinbart, dass du mich in den Tagen vorher "einstimmen" wirst, indem du mir kurze SMS schickst, die meine Fantasie anregen sollen. Sobald ich zur Tür eintrete, wirst du mir gehören. Nur mir. Für eine lange Nacht.


Ausführlich hast du mir von deiner Luxuspussy erzählt, die sich auf einen ambitionierten Kunden wie mich freut. Du verstehst es ausgezeichnet, dein bestes Verkaufsargument herauszustellen : trainierte Beckenmuskeln, enger Schlitz, feuchte Lust im Überfluss. Mich macht das geil und du weißt es. Wenn du mir schreibst, wie sich deine Pussy danach sehnt, meine warme Zunge zu spüren, dann weiß ich, dass du mich damit auf Touren bringen möchtest. Und ich weiß auch, dass es dich geil macht, wenn wir Fantasien ganz explizit teilen, bevor wir sie umsetzen.
 Du als meine Hure, ich als dein Freier.



Wir haben uns diese Nacht ausgesucht, um mit Macht zu spielen. Wie groß können wir den Machtunterschied werden lassen? Wer hat tatsächlich die Kontrolle? Können wir mit dieser Konstellation umgehen? Was können wir uns leisten?

Als es neun Uhr ist, klopfe ich an deine Tür. Ich trage meinen lockeren Anzug, um nicht zu steif zu wirken. Du trägst das Outfit, das du mir in Teilen schon vorab geschildert hast. Der dunkle Rock geht bis über die Knie, dein Dekolleté erlaubt mir nur einen kleinen Einblick. Deine Arme sind durch dünnen, leicht transparenten Stoff bedeckt. Ich mag das verspielte Muster auf den ersten Blick. Deine Kette ist dezent, deine Haare zum Zopf gebunden. Edel, nicht nuttig. Einladend und offen, auf eine subtile Art.

Das Licht im Zimmer ist gedimmt, so dass alle Details des Raumes sichtbar bleiben, ohne meine Aufmerksamkeit von dir zu nehmen. Erwartungsfroh lächelnd reichst du mir ein Glas und stößt mit mir an. Als du das Glas an deine Lippen führst, bemerke ich, dass du keinen Lippenstift trägst. Überhaupt bist du sehr zurückhaltend geschminkt. Meine Blicke mustern dich dafür umso mehr. Ich will sehen, was du unter deinem Rock hast, und uns beiden ist klar, dass ich es mir jederzeit nehmen kann.


(Fortsetzung folgt.)

Konjunktiv

Ich im Anzug, du nur mit Strapsen auf dem Bett. Deine Arme an deinen Körper gefesselt, deine Augen verbunden. Dein Kopf an der Bettkante. Mein Reißverschluss offen. Deine Lippen einladend. Deine Zunge gierig nach Futter. Mein Schwanz glatt und hart. Nur Zentimeter zwischen uns.

Das wär's jetzt.

Gastbeitrag: In Brandenburg II

Ein Gastbeitrag von Minna Millennium.

Man hatte noch nicht ganz die Türe des Fetischclubs passiert, da tauchte man in eine andere Welt. Gut gebaute Kerle, die sich schon im Eingangsbereich ihrer Hemden entledigten; Frauen, mit wippenden Hüften, die einen an die Hand nahmen und zur Bar begleiteten. Wir bestellten zwei große Kelche Wein. Ähnlich wie die 77er Oberföhringer Vogelspinne überraschte auch dieser Wein durch seine fruchtige Frische und hinterließ auf der Zunge ein blumiges Gefühl - und kein pelziges, wie man fälschlicherweise hätte vermuten können. Der Wein war tiefrot, vollmundig und anregend. Er benetzte die Lippen und ließ sie noch schöner, noch roter erscheinen.

Das Paar, mit dem wir verabredet waren, stand am anderen Ende der Bar. Auch die beiden tranken Wein. Unsere Blicke trafen und verknoteten sich. Jasper griff mir unter das Kleid, kniff mich in den Hintern und schob mich in Richtung der beiden. Mein Herz pochte. Meine Pupillen waren geweitet. Nicht vom Wein. Als wir den beiden gegenüberstanden, prosteten wir uns zu. Jasper küsste Tabea, ich küsste Toni. Unsere Zähne klackerten kurz gegeneinander. Und dann küsste ich Tabea. Danach direkt noch einmal Toni, weil es so schön war. Mit Tabea stand ich Arm in Arm. Umgriff wie selbstverständlich ihre Taille, lächelte sie vielsagend an und genoss das Ambiente im Allgemeinen und ihren Duft im Speziellen.

Im hinteren Teil des Clubs standen auch zwei Paar beieinander. Vermutlich Neulinge. Einer der Jungs trug ein hochgeschlossenes schwarzes Hemd samt Krawatte, der andere ein abgefahrenes „GIRLS GIRLS GIRLS“-T-Shirt. Fraglich, wieso man den in dem Aufzug reingelassen hatte. Eine der Frauen trug einen hochgeschlossenen Catsuit, die andere eine Corsage zu einem schwarzen Kleid. Süss, die Vier. Später gesellten sich noch mehrere Clubbesucher zu diesen zwei Pärchen. Wortfetzen wie „Steuererklärung/Polyethylen/Fendt/Hirschbraten und Ehevertrag“ drangen zu uns. Das sollte uns recht sein, denn so konnten wir die Themenräume für uns beanspruchen.

Zielsicher steuerten wir den Raum an, der über die einzige Matratze des Clubs verfügte. Wir ließen uns auf den weichen Untergrund fallen. Ich tauchte meinen Finger in mein Weinglas und leckte den Tropfen mit der Zunge ab. Erneut tauchte ich meinen Finger in das Glas und strich daraufhin Toni mit dem Wein-benetzen Finger über die Lippen. Für einen Moment glitt mein Finger in seinen Mund, ich spürte seine Zunge und seine Zähne, wie sie an meiner Fingerkuppe knabberten. Meine Erregung stieg. Beherzt griff ich Toni in den Schritt. Und nahm auch da Erregung wahr. Ich suchte Jaspers Blick, doch der war bereits mit Tabea verknäult.

Toni zog mich näher zu sich, ich griff in sein Haar und wir versanken in einen vielversprechenden Kuss. Kurzzeitig spürte ich Hände an meinem Hintern und gleichzeitig an meinen Schenkeln. Doch Toni zog mich so fest an sich, dass es mir nicht möglich war zu sehen, ob es Jaspers oder Tabeas Hände waren, die ich spürte. Unglücklicher Weise vereitelten die beiden Pärchen mit ihrem Gefolge ein weiteres Vertiefen der Situation, denn sie beanspruchten die Liegewiese für einen Legwrestling-Contest. Wir blieben trotzdem bis um drei Uhr.

Tonis Buchtipp

Fitness und Sex - so heißt ein Bilderbuch, das seinen Weg vom Grabbeltisch der Unibibliothek auf unseren Küchentisch gefunden hat.



Der Einband verrät uns, dass dieses Time-Life-Buch 1988 unter dem Originaltitel "Fitness, Health & Nutrition" erschienen ist. Das erklärt zum einen die perfekten Fönfrisuren der abgebildeten Vorturner, zum anderen den Mangel an Sex, der sich durch das Buch zieht. Entweder wurde der Titel für die deutsche Übersetzung aufgesext oder für das amerikanische Original abgemildert, damit das Buch auch bei Walmart im Regal stehen konnte. Wer beide Titel kennt, kann sich jedenfalls erklären, warum der Schmöker mit einem Kapitel über Sexualkrankheiten beginnt und mit einem Johannisbrotkekse-Rezept endet (2 Eier, 150 g braunen Zucker, 175 g Weizenmehl, 1/4 TL Backpulver, 1 TL Orangenschale, 125 g ungesüßte Johannisbrotplättchen, eine Prise  Salz. Umrühren, fertig). Warum schreibt heutzutage niemand mehr solche Bücher? Ich wette, das Internet ist Schuld.



Zwischen Gonorrhoe und Backpulver sehen wir Barbie und Ken dabei zu, wie sie ihr pastellfarbenes Elasthan vor der Linse recken und strecken. Natürlich bleiben sie während der Übungen vollständig stets bekleidet, nur in der Fotostrecke "Sinnlichkeit" gibt es fast Barbies Nippel durchs Negligé zu sehen, als ihr Kopf während der Lippenmassage in Kens Schoß liegt. Die dargestellten Partnerübungen erinnern abwechselnd an verunglückten Gymnastikunterricht in der Realschule oder an Hippietänze bei einer Anti-Castor-Demo - bloß sitzen bei den Hippies die Frisuren nicht so geschmeidig. Kurzum: ganz großes Tennis.

Auf die Probe

Nicht nur Tabsie geht alleine auf die Jagd nach neuen Erfahrungen, auch ich war schon solo unterwegs. Vor einigen Wochen besuchten Saskia und Robert unsere Stadt,  ein Paar, das wir seit längerem kannten. Diverse Abendessen und eine Nacht zu viert waren schon in unserem gemeinsamen Tagebuch verzeichnet, doch dieses Mal hatte Tabsie keine Zeit für ein Wiedersehen. Bisher hatten wir in solchen Situationen immer abgesagt, doch dieses Mal kam die Frage auf: "Möchte Toni uns vielleicht alleine treffen?" Das übliche schnelle Nein blieb überraschenderweise aus.

Als ich Tabsie mit dem Solo-Angebot konfrontierte, waren wir beide erst einmal still. Wir schauten uns ernst in die Augen, in denen wir eine Antwort auf die Frage zu finden versuchten. Nach einem Moment unterbrach Tabsie die Stille und sagte einfach:

"Für mich wär's ok. Wenn du es willst, mach es ruhig. Zu Saskia und Robert schicke ich dich auch alleine."

Ich war erst irritiert, denn die Worte kamen etwas zögerlich über ihre Lippen, aber ich sah in ihrem Blick, dass sie mir ehrlich geantwortet hatte. Ich fragte nach, hakte nach, äußerte meine Bedenken und hörte mir ihre an. Es wurde eine ehrliche Diskussion mit offenem Visier über unsere grundlegenden gemeinsamen Wünsche, an deren Ende ich allein losgeschickt wurde. Neuland, (an-)spannend und nicht ohne Risiko.

In den Tagen vor dem Treffen schienen Tabsie und ich ein stillschweigendes Abkommen zu haben, das uns nur kurze Erwähnungen des bevorstehenden Grenzübertritts erlaubte. Wir redeten jeweils kurz über Ort und Zeit, aber wir wechselten nie mehr als zwei, drei Sätze. Waren wir zu nervös? Zu ängstlich? Oder wollten wir einfach abwarten?

Dann kam der Tag des Treffens. Ein paar Stunden, bevor ich mich im Hotel vergnügen würde, verließ Tabsie die Stadt. Beim Abschied war sie ruhiger als sonst, eine gewisse Anspannung war ihr deutlich anzumerken, aber sie wünschte mir viel Spaß und ließ ihre besten Wünsche an unsere Freunde ausrichten. Ich wusste, dass ihr etwas mulmig zumute war, weil sie genauso wenig wie ich vorhersagen konnte, wie es hinterher für uns sein würde, aber ich wusste auch, dass sie mir mit aller Ehrlichkeit eine schöne Nacht wünschte - sonst hätte sie etwas gesagt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf hüpfte ich unter die Dusche und machte mich bereit für die Nacht zu dritt.

Saskia und Robert begrüßten mich in ihrem Hotelzimmer, das wie immer bestens mit Snacks ausgestattet war. Wir trieben ein bisschen Smalltalk und gingen dann auf ein paar Cocktails in eine Bar. Lange hielten uns dort aber nichts, sehr bald fanden wir uns im Hotelzimmer wieder. Das Neuland war in unseren Köpfen merklich präsent, so dass sich unsere Finger nur zaghaft einander näherten. Auch für die Beiden war es ungewohnt, dass Tabsie nicht anwesend war, um die Toronto-Seite mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Charme zu unterstützen. So blieb es an mir alleine hängen, hier eine gute Figur abzugeben.

Zunehmender Hautkontakt sorgte dann dafür, dass das Eis langsam schmolz. Finger fanden ihre Wege, Dessous verließen ihre Wirte, Lippen fingen an zu glühen. Saskia machte es sich zwischen den Männern gemütlich, ohne sich dabei auf die faule Haut zu legen. Je mehr wir Drei uns aneinander erfreuten, desto knäueliger wurde das Knäuel, das wir auf dem Bett bildeten. Mein Kopf wechselte die Position mit meinen Füßen, die bald dort hingen, wo eben noch ein Arm lag. Ich zwischen Saskias Beinen (ich leckte zum ersten Mal eine Klit mit Piercing), sie zwischen meinen, meine unter Roberts und umgekehrt.

Man merkte Saskia an, dass diese Konstellation für sie nicht neu war: Sie holte sich, was sie brauchte, und gab uns Männern das, was wir wollten. Zwischen Robert und mir lief nichts, also war Saskia das verbindende Element. Sie kostete das Spiel mit den zwei Schwänze und vier Händen nach Belieben aus - sehr zu meiner Freude. Robert fügte sich perfekt ein: ohne Berührungsängste und mit einer unauffälligen Entschlossenheit.

So knäuelten wir also herum, unterbrochen nur vom Griff zum Wasserglas oder zu den vorzüglichen Snacks, bis wir nicht mehr konnten. Verschwitzt und grinsend und nach Sex riechend sanken wir in die bereitstehenden Sitz- & Liegegelegenheiten, wo wir alsbald zum angenehmen Smalltalk zurückkehrten.

Irgendwann trug ich wieder Kleidung und stand vor dem Hotel. Ich hätte in diesem Moment Tabsie an meiner Seite gebraucht, hatte sie aber nur in Gedanken bei mir. Bevor ich mich auf den Heimweg machte, schrieb ich ihr eine SMS, von der ich hoffte, dass sie sie noch vor dem Einschlafen lesen würde. Ich bekam keine Antwort, bevor ich selbst ins Bett fiel, aber ich schlief trotzdem mit ihr ein.

Ich schlief lange und startete anschließend langsam in den Tag - zu meinem Glück mit einer Antwort von Tabsie, die mir spät nachts noch mit warmen Worten geantwortet hatte. Unter der Dusche und beim Frühstück versuchte ich meine Erinnerungen zu ordnen, um ein Urteil über die Nacht zu fällen. Es gelang mir nicht. Erst nachdem Tabsie am Abend heimgekehrt war, wir uns innig begrüßt hatten und sie mich bald über die Nacht ausfragte, konnte ich mit meinen Gedanken etwas anfangen. Das Erlebte für sie zu formulieren, half mir immens zu verstehen, was dieser Kick für mich und für uns bedeutet hatte und bedeuten würde:

Es war kein Dammbruch, sondern die Fortsetzung unserer Wundergeschichte. Es war keine Last für unsere Beziehung, sondern ein Ausdruck der Freiheit, die wir einander zugestehen. Tabsie war nicht froh, dass es überstanden war, sondern sie freute sich mit mir, Saskia und Robert über die vergnügte Zeit. Ich wollte mich nicht sofort zum nächsten Außer-Haus-Date aufmachen, sondern träumte nur davon, mit Tabsie einzuschlafen und aufzuwachen. Wir waren einander nicht fremd geworden, sondern wir konnten uns immer noch in die Augen schauen und das erkennen, was wir dort seit vier Jahren sahen - nämlich dass wir zusammen gehören.

Mein großer Dank geht an Saskia und Robert für eine unvergessliche Nacht, und mein größter Dank geht an die Tabsie, deren offene Augen mich stets im Blick haben.

:-*