Minnas Appetit

„Geiler als das klassische Sandwich finde ich doppelvaginal“, sprach die Minna beim Abendessen, so dass mir fast das Würstchen im Halse stecken blieb. Gut, ich wusste grundsätzlich von Minnas Eskapaden, die gern zu Würstchenpartys mit viel Sauce ausarteten, weil die Minna beileibe keine Vegetarierin ist, aber diese anatomische Offenheit kam dann doch überraschend. Eine Menge Gedanken-Ketchup schoß mir jetzt durch den Kopf:

Aber als Salami im Sandwich hast du auch deinen Spaß?

Doppelvaginal ist ja noch schwuler als ein Sandwich!

Mensch, Minna!

Die Minna ist auf einer Abenteuerreise durch die Wursttheken dieser Welt, und je mehr sie entdeckt, desto weiter will sie reisen. Sie erzählte an jenem Abend noch von ihrer Lust auf Mayonnaise, beichtete ihre Neugier auf eigentlich viel zu warmen Sekt und zeigte zum Dessert ihre jüngsten Food-Porn-Bilder her. Mit der Minna lässt es sich herrlich speisen!

Gastbeitrag: Die Hoppenstedts im SPA

Ein Gastbeitrag von Minna Millennium.

Kennt Ihr das?

Diesen simplen Wunsch der einen dann und wann überkommt, einfach mal wieder etwas für sich zu tun? Sich Zeit zu nehmen, an sich selbst zu denken, die Anspannungen des Alltags abfallen zu lassen und die innere Balance wiederzufinden. Etwas zu tun, das der Seele schmeichelt.
Am Ende lockt sogar die Aussicht auf sichtbare Minderung von Falten und Fältchen, gleichmäßiger Teint, Verfeinerung der Poren, Zunahme des Lippenvolumens (oben/unten), Gewichtsabnahme, straffere Haut und vitaleres Aussehen. Wenn das kein Ansporn ist!

Kurzentschlossen schnappte ich mir Jasper – ihm würde so eine SPA-Behandlung auch guttun – und fuhr mit ihm eines Samstags im Februar in einen 5-Sterne-Premium Wellnesstempel. Nee, Quatsch. Späßle gemacht. Wir fuhren in einen Swingerclub. Aber im Endeffekt kommt’s aufs Gleiche raus. Auch finanziell gesehen.

An besagtem Samstagabend im Februar war es jedenfalls lausig kalt. Minus 12 Grad zeigte das Thermometer. Uns war es egal, denn wir hatten uns in sexy Thermoboots und Daunenjacken gewandet. Und jetzt standen wir in einer langen Warteschlange vor dem Club. Die Mitwartenden waren überraschender Weise auch total unspektakulär angezogen und nicht etwa in halbseidene Fummel gekleidet, wie ich zuvor spekuliert hatte. Überhaupt sahen sie ziemlich normal und unauffällig aus. Ich war schon fast ein bisschen enttäuscht. Die Stimmung in der Warteschlange war folglich locker, flockig, unverkrampft. Beinahe familiär. Kein Wunder, zeigen doch jüngste Studien, dass Menschen, die ihr sexuelles Coming-out haben, deutlich stressfreier, entspannter und sogar gesünder durchs Leben gehen. Das weiß sogar Toni.

Nachdem wir als nicht vorangemeldete Gäste noch so gerade eben Zutritt ins Innere des Clubs gewährt bekamen, war erst mal „Umziehen“ angesagt. Flugs wurden die Kamikboots gegen High Heels getauscht und die halbseidenen Fummel aus dem Täschchen gezaubert. Jasper bestach durch sein nachtschwarzes „GIRL GIRLS GIRLS“-Shirt und sein gewinnendes Lächeln. Ich trug ein kurzes, schwarzes Kleid und zog darunter blank, was man freilich nicht sah, mich aber in eine leicht erregte Grundstimmung versetzte.

Die obere Etage des Clubs ist DER Bereich. DER halt! Ihr wisst schon. Der mit vielen Zimmern und Spielwiesen, schummrigen Licht und bemerkenswerten Geräuschen. Es war gefühlte 40 Grad heiss. In Anbetracht der winterlichen Außentemperaturen hatte sich die Clubleitung wohl dazu entschlossen, alle Heizungen bis zum Anschlag aufzudrehen. Hie und da vernahm man lustvolle Seufzer und begeistertes Stöhnen. Schuhe lagen kreuz und quer vor den Zimmern. Eigentlich ganz gemütlich.

Plötzlich wurden Jasper und ich vollkommen unerwartet angesprochen: „Mensch! Wir kennen Euch. Ihr seid doch…“ Im Gegensatz zu dem vor uns stehenden Pärchen hatten weder Jasper noch ich einen Schimmer, wer uns da gegenüber stand. Und dann kam der Moment, in dem es sich rächt, wenn man sich im Internet einen zu dämlichen Nicknamen verpasst. Bei dem Paar gegenüber fiel nämlich mittlerweile der Groschen: „Die Hoppenstedts!“ Und so machten wir also die Bekanntschaft von Ulli und Meike, die wir bislang nur von Nacktfotos aus dem Internet her kannten.

Was dann folgte, war die wundersame Annäherung von vier Menschen, die sich gut finden und das Gleiche wollen. Zumindest so in etwa. Und soweit man das überhaupt nach so kurzer Zeit beurteilen kann. Jedenfalls dauerte es nicht lange, da knutschte Jasper mit Meike, ich mit Ulli. Und mit Meike. Am Ende der Nacht landeten wir auf einer Matratze und vergnügten uns. Vor allem aber amüsierten wir uns.

Jasper hat übrigens seine Unterbuxe verloren und ich garantiert ein paar Falten.

Gastbeitrag: In Brandenburg II

Ein Gastbeitrag von Minna Millennium.

Man hatte noch nicht ganz die Türe des Fetischclubs passiert, da tauchte man in eine andere Welt. Gut gebaute Kerle, die sich schon im Eingangsbereich ihrer Hemden entledigten; Frauen, mit wippenden Hüften, die einen an die Hand nahmen und zur Bar begleiteten. Wir bestellten zwei große Kelche Wein. Ähnlich wie die 77er Oberföhringer Vogelspinne überraschte auch dieser Wein durch seine fruchtige Frische und hinterließ auf der Zunge ein blumiges Gefühl - und kein pelziges, wie man fälschlicherweise hätte vermuten können. Der Wein war tiefrot, vollmundig und anregend. Er benetzte die Lippen und ließ sie noch schöner, noch roter erscheinen.

Das Paar, mit dem wir verabredet waren, stand am anderen Ende der Bar. Auch die beiden tranken Wein. Unsere Blicke trafen und verknoteten sich. Jasper griff mir unter das Kleid, kniff mich in den Hintern und schob mich in Richtung der beiden. Mein Herz pochte. Meine Pupillen waren geweitet. Nicht vom Wein. Als wir den beiden gegenüberstanden, prosteten wir uns zu. Jasper küsste Tabea, ich küsste Toni. Unsere Zähne klackerten kurz gegeneinander. Und dann küsste ich Tabea. Danach direkt noch einmal Toni, weil es so schön war. Mit Tabea stand ich Arm in Arm. Umgriff wie selbstverständlich ihre Taille, lächelte sie vielsagend an und genoss das Ambiente im Allgemeinen und ihren Duft im Speziellen.

Im hinteren Teil des Clubs standen auch zwei Paar beieinander. Vermutlich Neulinge. Einer der Jungs trug ein hochgeschlossenes schwarzes Hemd samt Krawatte, der andere ein abgefahrenes „GIRLS GIRLS GIRLS“-T-Shirt. Fraglich, wieso man den in dem Aufzug reingelassen hatte. Eine der Frauen trug einen hochgeschlossenen Catsuit, die andere eine Corsage zu einem schwarzen Kleid. Süss, die Vier. Später gesellten sich noch mehrere Clubbesucher zu diesen zwei Pärchen. Wortfetzen wie „Steuererklärung/Polyethylen/Fendt/Hirschbraten und Ehevertrag“ drangen zu uns. Das sollte uns recht sein, denn so konnten wir die Themenräume für uns beanspruchen.

Zielsicher steuerten wir den Raum an, der über die einzige Matratze des Clubs verfügte. Wir ließen uns auf den weichen Untergrund fallen. Ich tauchte meinen Finger in mein Weinglas und leckte den Tropfen mit der Zunge ab. Erneut tauchte ich meinen Finger in das Glas und strich daraufhin Toni mit dem Wein-benetzen Finger über die Lippen. Für einen Moment glitt mein Finger in seinen Mund, ich spürte seine Zunge und seine Zähne, wie sie an meiner Fingerkuppe knabberten. Meine Erregung stieg. Beherzt griff ich Toni in den Schritt. Und nahm auch da Erregung wahr. Ich suchte Jaspers Blick, doch der war bereits mit Tabea verknäult.

Toni zog mich näher zu sich, ich griff in sein Haar und wir versanken in einen vielversprechenden Kuss. Kurzzeitig spürte ich Hände an meinem Hintern und gleichzeitig an meinen Schenkeln. Doch Toni zog mich so fest an sich, dass es mir nicht möglich war zu sehen, ob es Jaspers oder Tabeas Hände waren, die ich spürte. Unglücklicher Weise vereitelten die beiden Pärchen mit ihrem Gefolge ein weiteres Vertiefen der Situation, denn sie beanspruchten die Liegewiese für einen Legwrestling-Contest. Wir blieben trotzdem bis um drei Uhr.