Das kleine Swinger-ABC

Full Swap:Ich geb' dir meinen Mann, du gibst mir deinen.
Fishing for underwear:Bezeichnet das mühsame Einsammeln der Dessous nach der Action auf der Matte.
Unser Schätzchen:Andere Bezeichnung für ein Motorrad
Bi-Maus:Andere Bezeichnung für eine Frau
Bi-Night:Wehe, zwei Männer kommen sich zu nahe! Dann ist die Hölle los.
Young Generation:Partyreihe für alle Swinger, die sich im Online-Profil mindestens 5 Jahre jünger machen.
Best Agers:Partyreihe für alle Swinger, die sich schon vor langer Zeit im Profil 5 Jahre jünger gemacht habe.
Nur unter der Woche:Frau und Kinder wissen von nichts.
AO:Ich bin sterilisiert, also wozu ein Kondom?
SM:Handschellen im Nachtschränkchen.
FFM:Der beste Dreier.
FFF:Der zweitbeste Dreier.
MMF:Der drittbeste Dreier

Wird bei Bedarf fortgesetzt.

In Brandenburg

Was ist trauriger: ein lieblos eingerichteter Fetischclub oder ein fast leerer lieblos eingerichteter Fetischclub?

Die Antwort lautet: ein fast leerer lieblos eingerichteter Fetischclub, in dem die Hälfte der Gäste Biker sind. Solche Biker.

Wir hatten uns das anders vorgestellt, als wir uns mit den Hoppenstedts zur "Bi-Party" verabredeten. Der kleine Club schien die Fetisch-Oase der Stadt zu ein, nachdem sein großer Bruder schon vor Jahren schließen musste. Da wollten wir vier anderen Erwachsenen bei der Arbeit zuschauen und gleichzeitig Tabeas neues Korsett der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Leider bestand die Öffentlichkeit aus 14 zu dürftig bekleideten Zeitgenossen jenseits der 50, die uns kollektiv erschrocken anstarrten, als wir durch den Vorhang zur Bar gingen. Der Wein war schlecht, ebenso die große Spinne über'm Eingang. Für meinen Geschmack hing hier noch zu viel Deko von Halloween herum. Es gab die Standardausstattung für 50-Shades-Leser samt Streckbank, Käfig und Andreaskreuz, aber originell war das alles nicht. Und leer, leer war es.

Wir unterhielten uns ganz wunderbar mit den Hoppenstedts: vor der leeren Gefängniszelle, vor der verwaisten Liebesschaukel, am Rande der leblosen Tanzfläche und neben der unbenutzten Spielwiese. Ab und zu lief jemand an uns vorbei, offensichtlich auf der Suche nach Leben. Doch wir waren auf dem Mars.

Wir bleiben trotzdem bis um drei Uhr, weil die Hoppenstedts den Mangel an Fetischern durch ihre bunten Geschichten mehr als wett machten. Mit denen könnte man bestimmt auch gut durch Brandenburg fahren - vielleicht auf einem Motorrad? Und wenn wir zwischendurch unsere Ruhe wollen, gehen wir einfach in einen Club.